Anästhesie bedeutet „ohne schmerzhafte Empfindungen“. Die Anästhesisten am Katharinen-Hospital und am Mariannen-Hospital erreichen das Ziel durch verschiedene Narkose- und Betäubungstechniken, mit oder ohne „Ausschaltung“ des Bewusstseins. Weil bei unterschiedlichen Eingriffen jeweils angemessene Anästhesieverfahren durchgeführt werden, können schwierige und langdauernde Operationen vorgenommen und die erwünschten Heilerfolge erzielt werden.
In der Anästhesie unterscheidet man grundsätzlich zwei Verfahren. Zum einen besteht die Möglichkeit einer Vollnarkose (Allgemeinanästhesie), bei der Schmerzempfinden und Bewusstsein vollständig ausgeschaltet werden.
Die Regionalanästhesie dagegen hat zum Ziel, bestimmte Körperregionen oder Gliedmaßen zu betäuben, ohne das Bewusstsein zu beeinträchtigen. Regionalanästhesien können zur Streßminderung der Patientin oder des Patienten mit einem schlafähnlichem Zustand (Sedierung) kombiniert werden, ohne dass dies eine zusätzliche Vollnarkose bedeutet; weswegen diese Methode besonders schonend sein kann. Welche Methode eingesetzt wird, hängt von der Art der Operation, den Bedürfnissen der Operateure und natürlich - soweit wie möglich - von den Wünschen der Patienten ab.
Ablauf
Die sorgfältige Beurteilung des Gesundheitszustandes vor der Operation und die nachfolgende Planung und Vorbereitung des Narkoseverfahrens sind für dessen Gelingen wichtig. Daher findet spätestens am Tag vor der Operation das Narkose-Vorgespräch statt. Hier bekommt der Patient Antworten auf seine Fragen zum Narkoseverfahren und der Anästhesist erhält durch das Gespräch, aus vorliegenden Befunden und nach einer kurzen Untersuchung die erforderlichen Informationen zur weiteren Planung.
Ebenso wichtig wie die Durchführung der Anästhesie und die lückenlose Überwachung des Patienten während des Eingriffs, ist auch die nachfolgenden weg Aufwachphase in überwachter Umgebung. Unser spezialisiertes Team betreut die Patienten auch nach der Operation. Im sogenannten „Aufwachraum“ werden sie nach Verlassen des Operationssaales weiter von Mitarbeitern unserer Klinik bis zur Verlegung auf die Station überwacht. Falls es notwendig ist, die Behandlung nach einer Operation auf der Intensivstation fortzusetzen, sind auch hier die Ärzte der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin verantwortlich. Sollte eine spezielle Schmerztherapie nach der Operation erforderlich sein, werden die Patienten auf den Pflegestationen von Mitarbeitern der Anästhesieabteilung weiter behandelt und betreut.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Auch außerhalb der Operationsabteilung werden die Mitarbeiter der Anästhesieabteilung mit speziellen Narkosetechniken tätig. So unterstützen wir zum Beispiel die Kollegen der Medizinischen Kliniken bei der Durchführung von Untersuchungen, die für den Patienten sonst zu belastend wären, oder wir ermöglichen bestimmte Behandlungen des Herzens mit hochspeziellen Verfahren über besondere Herzkatheter.
Nahezu täglich werden wir um Unterstützung im Kreißsaal gebeten, wo wir mit der Technik der so genannten „Periduralanästhesie“ den werdenden Müttern die Geburt wesentlich erleichtern, indem wir die Geburt schmerzarm oder gar schmerzfrei gestalten können.